Noch 80 Tage: Ein Grundeinkommen gegen Kinderarmut

Kinderarmut hat Folgen
Quelle: Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG

Eine Million Kinder kennt Armut aus eigener Erfahrung. Die meisten dieser Kinder – 8,6 Prozent der Kinder in Deutschland – lebten sieben bis elf Jahre lang in einem Haushalt, der mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens auskommen musste. Dem diesjährigen Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland zufolge sind diese Kinder im Schnitt sehr viel unzufriedener mit ihrem Leben als ihre Altersgenossen. Sie finden auch schlechter Anschluss an die Gesellschaft.

Der Chef von Unicef-Deutschland fordert von der kommenden Bundesregierung das Ziel festzuschreiben, die Zahl der rund eine Million in Armut lebenden Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu halbieren.

Ein Kindergrundeinkommen (bzw. eine Kindergrundsicherung) von 500 Euro im Monat wäre hierzu ein zentraler Baustein. Das Bündnis “Kindergrundsicherung” hat hierzu ein Konzept vorgelegt. Der Vorschlag sieht vor, künftig alle Kinder mit einer Kindergrundsicherung in Höhe von 536 Euro monatlich abzusichern. Damit wird der grundlegende Bedarf, den Kinder für ihre Entwicklung benötigen und den das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat, aus öffentlichen Mitteln gedeckt. Die Höhe der Kindergrundsicherung orientiert sich dabei am aktuellen soziokulturellen Existenzminimum und soll stetig an die Inflationsrate angepasst werden.



Hinweis: Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG lehnt ein bedingungsloses Grundeinkommen ab und spricht sich für Mindestlöhne, Mindeststandards bei der Zeit- und Leiharbeit, allgemeine Beschäftigungsförderung sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. Deshalb beschränkt das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG durchaus absichtsvoll die neue Leistung auf die Existenzsicherung von Kindern.

2 Gedanken zu „Noch 80 Tage: Ein Grundeinkommen gegen Kinderarmut

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    die Einführung einer Kindergrundsicherung taugt nicht als eines von 100 Argumenten zur Durchsetzung eines bedingungslosen Grundeinkommens! Denn das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG lehnt ein bedingungsloses Grundeinkommen explizit ab. (siehe Broschüre “Kinder brauchen mehr!, S. 9). Aus Sicht der im Bündnis zusammengeschlossenen Verbände sollen alle erwerbsfähigen Menschen Verantwortung für ihr Leben übernehmen und ausreichend Zugang zu Beschäftigung haben. Dabei müssen mindestens bei Vollzeiterwerbstätigkeit Löhne erreicht werden, die zu einem Lebensstandard oberhalb der Armutsgrenze führen. Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG spricht sich daher für Mindestlöhne, Mindeststandards bei der Zeit- und Leiharbeit, allgemeine Beschäftigungsförderung sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. Die Erwerbstätigkeit ist für erwachsene Menschen darüber hinaus nicht nur Existenzsicherung, sondern bietet auch die Möglichkeit zur Teilhabe an der Gesellschaft und auch Selbstverwirklichung. Deshalb beschränkt das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG durchaus absichtsvoll die neue Leistung auf die Existenzsicherung von Kindern. Es sieht darin nicht einen ersten Schritt zur Einführung eines wie auch immer ausgestalteten Grundeinkommens.
    Mit freundlichen Grüßen, Barbara König, Geschäftsführerin Zukunftsforum Familie

    1. Ein Weg zum Grundeinkommen, ist ein solches für verschiedene Lebenslagen zu entwickeln. In der Diskussion sind dabei u.a. Kinder, Studierende/Azubis, Erwerbstätig und RentnerInnen. Der Vorteil dieses Ansatzes ist ja, dass für die jeweils nötigen Reformschritte verschiedene BündnispartnerInnen existieren. Wir haben als AK Grundeinkommen mit VertreterInnen des Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG in Berlin schon auf einer (grünen) Veranstaltung diskutiert. Und wir sehen in der Kindergrundsicherung einen Schritt zur Einführung eines wie auch immer ausgestalteten Grundeinkommens.

      viele Grüße Stefan Ziller

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