In der langen Tradition der katholischen Sozialverkündigung ist der Begriff der menschlichen Würde von entscheidender Bedeutung. Dass diese Würde eng mit den Arbeits- und Lebensbedingungen verknüpft ist, darauf hat schon vor 30 Jahren Papst Johannes Paul II. in der Enzyklika „Laborem exercens“ hingewiesen. „Angesichts der gegenwärtigen Wirklichkeit […] gilt es vor allem ein Prinzip in Erinnerung zu rufen, das die Kirche immer gelehrt hat: das Prinzip des Vorranges der Arbeit vor dem Kapital.“ (Laborem exercens, 1981, Ziff. 12)
Das Recht auf eine menschenwürdige Existenz muss jedoch immer wieder neu erkämpft werden, da Arbeits- und Lebensbedingungen einem stetigen Wandel. Für den Einzelnen bedeutet dies immer häufiger mit sehr konkreten Zukunftsängsten leben zu müssen und im schlimmsten mit Fall von Armut, sozialer Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit betroffen zu sein. Der Gesellschaft als Ganzes droht die Spaltung durch den Verlust des sozialen Zusammenhalts. Der Kitt „Erwerbsarbeit“ als sinnstiftendes und gesellschaftlich integrierendes Element verliert seine Integrationskraft. Diese Entwicklung ist nicht vorübergehend, sie ist eng mit unserer kapitalistischen Wirtschaftsweise verbunden. Noch so viele gutgemeinte Förder- und Wiedereingliederungsmaßnahmen seitens der Hartz-IV-Verwaltung können diese Strukturen nicht durchbrechen. Unsere Aufgabe ist es, Arbeit und Soziale Sicherung grundlegend neu zu denken. Bei allen Überlegungen muss die Würde der menschlichen Person dabei die Grundlage sein.
Eine Postkarte für ein „Bedingungsloses Grundeinkommens für alle“ der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) und des Netzwerk Grundeinkommen aus Anlass des Papstbesuches in Deutschland in der Woche des Grundeinkommens (2011).
Mit dem „Garantierten Grundeinkommen“ hat die KAB 2007 ein eigenes Modell beschlossen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und in die öffentliche und politische Diskussion getragen. Im aktuellen Flyer der KAB: „Garantiertes Grundeinkommen“ sind die Einzelheiten nachzulesen.