“Ein bedingungsloses Grundeinkommen? Könnte das nicht Gottes Liebe sein?”.
Aus der Reihe “SWR1 RP Anstöße (Verkündigungssendung)”, vom 19.12.2013. Es spricht Rolf Burket, Evangelische Kirche Bad Kreuznach.
Thomas Paine war ein einflussreicher politischer Intellektueller und einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten im Zeitalter der Aufklärung. Seine letzte große Kampfschrift, Agrarian Justice erschien im Winter 1795/96. Paine entwickelte hier die Ideen aus “Rights of Man” weiter und zeigte, wie die Einrichtung des Landeigentums die große Mehrheit der Menschen von ihrem Naturerbe und den Möglichkeiten unabhängigen Überlebens fernhielt. Die Leitung der Sozialversicherungs-Einrichtung der USA sieht in Agrarian Justice den ersten amerikanischen Vorschlag für ein System der Altersrente.
Thomas Paine: 1798: Ein Plan zur Verbesserung der Lage der gesammten Menschheit. Originaltitel: “Agrarian Justice”, dt.: “Agrarische Gerechtigkeit”. Neustreliz: bey dem Hofbuchhändler Michaelis (pdf, 36 Seiten, ca. 19MB)
Zwei Themen finden immer mehr Aufmerksamkeit: Einerseits der Klimawandel, andererseits das Grundeinkommen. Auf den ersten Blick oft berührungslos zueinander, sind sie näher betrachtet ökologischer und sozialer Ausdruck einer existenziellen Entwicklungskrise moderner Gesellschaften.
Der Klimawandel hat naturwissenschaftlich beobachtbare Folgen, seine Ursachen liegen jedoch in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Um ökologische Katastrophen möglichst einzuschränken braucht es technische, zugleich jedoch soziale Innovationen. Es braucht neue soziale Ordnungen, die eine Synthese von Freiheit und Effektivität mit Solidarität und ganzheitlicher Lebensqualität ermöglichen.
Namhafte Denker und mutige Akteure setzen mit diesem Buch ein Zeichen. Die Verschiedenheit der Argumentationen ist kein Manko, sondern Zeichen der Hoffnung.
Kurt Biedenkopf, Ralf Dahrendorf, Erich Fromm, Maik Hosang (Hg.), Petra Kelly u.a., Klimawandel und Grundeinkommen, ISBN 978-3-924-404-73-4, Buch
Schmarotzer, Schnorrer, Faulenzer – wer Geld vom Staat bekommt, ohne dafür zu arbeiten, wird schnell abgestempelt. Mehr als utopisch klingt da die Idee, jedem ein Grundeinkommen von, sagen wir, 1.000 Euro im Monat zu schenken.
Die Idee ist aber durchaus ernst gemeint. In der Mediathek von BR-alpha finden sie dazu eine aktuelle Dokumentation vom 23.06.2013, 19:30 Uhr BR-alpha).
Georg Vobruba zählt zu den besten Kennern des Diskurses um die Einführung eines Grundeinkommens in Deutschland. Seit mehr als 25 Jahren hat der an der Universität Leipzig tätige Soziologe die Debatten mit verfolgt und entscheidend mit geprägt.
In dem hier angezeigten Band sind insgesamt 11 Beiträge versammelt, die, entstanden etwa zwischen 1975 und 2005 unterschiedliche Aspekte der Krise der Arbeitsgesellschaft und Vorschläge zu deren Überwindung erörtern, und doch so der Autor im Vorwort drei Konstanten aufweisen: Erstens: Vollbeschäftigung ist im Kapitalismus unwahrscheinlich und nicht wieder zu erwarten. Zweitens: Arbeit ist anders als etwa Orangen in ihrem Kern keine (nur) den Gesetzen des Marktes zu unterwerfende Ware. Drittens: Nicht weitere normative Postulate, sondern empirische Analysen sozialer Entwicklungen sind erforderlich, um dem Projekt eines Grundeinkommens zum Durchbruch zu verhelfen.
Georg Vobruba: Entkopplung von Arbeit und Einkommen. Das Grundeinkommen in der Arbeitsgesellschaft. Wiesbaden: VSA-Verlag f. Sozialwissenschaften, 2006. 211 S. € 24,90 [D], 25,60 [A], sFr 43,60 ISBN 3-531-14934-2
Die Diskussion um ein garantiertes Grundeinkommen wird seit etwa zwei Jahren intensiv geführt. Diese Arbeit soll als Einführung in die Diskussion dienen. Nach einem kurzen Blick auf die Wurzeln der Idee eines garantierten Grundeinkommens in den klassischen Utopien, werden Konzepte, die um die Jahrhundertwende präsentiert wurden, vorgestellt. Dann wird gezeigt, in welcher Weise neue Vorschläge zu einem garantierten Grundeinkommen – explizit oder implizit – an den älteren Konzepten anknüpfen, und wie sie sich von diesen unterscheiden.
Von besonderem Interesse ist dabei das veränderte Verhältnis der neuen Vorschläge zu Problemen des Arbeitsanreizes und der Beschäftigung. Ausgehend von Schwierigkeiten, denen die gegebene lohnarbeitszentrierte Sozialpolitik durch die Entwicklung der letzten zehn Jahre ausgesetzt ist, wird der Vorschlag eines garantierten Grundeinkommens in seinem Verhältnis zu und in Abgrenzung von anderen Vorschlägen zur Erneuerung der Sozialpolitik dargestellt. Schließlich werden einige Problempunkte genannt, auf die sich die neue Diskussion um ein garantiertes Grundeinkommen wird konzentrieren (müssen). Als Anhang wird der erste, in der Literatur verfügbare, Versuch einer Kostenschätzung vorgestellt.
Die Arbeit ist zugleich eine Vorstudie zu einem umfangreicheren Projekt, in dem es um die Rekonstruktion der Idee und der Ansätze zur Verwirklichung einer allgemeinen materiellen Grundsicherung, um ihr Verhältnis zum Arbeitsmarkt und um gegenwärtige Realisierungschancen und -probleme gehen wird.
Weiterlesen auf www.archiv-grundeinkommen.de.
Noch 26 Tage: Entwicklung und Stand der deutschen Diskussion um ein garantiertes Grundeinkommen (1985) weiterlesen