“Wie lässt sich die Finanzierung des Grundeinkommens denken?” “Einkommensteuer- oder Konsumsteuerfinanzierung laufen zentralen Zielen des BGE zuwider. Nach jahrzehntelanger neoliberaler Überbewertung ökonomischer Tätigkeit kann es keineswegs sinnvoll sein, durch Erhöhung der Einkommen- oder der Konsumsteuer gerade den Privathaushalt stärker zu besteuern, den Kapitalmarkt und die Unternehmerinvestitionen aber weiterhin steuerlich zu schonen.”
“Die Konzentration von zwei Dritteln der gesamten Steuerlast auf die Einkommen- und Konsumsteuer bringt es mit sich, dass wir es hier mit sehr hohen Steuersätzen zu tun haben werden, das setzt starke Anreize zur Steuervermeidung und Steuerhinterziehung und begünstigt steuerfeindliche Ressentiments.” (Auszüge aus dem Abstract von Markus Jensch)
Video-Dokumentation des BIEN-2012-Workshops 38 zum Thema “Zur Finanzierung des Grundeinkommens: Besteuerung Verbrauch oder Kapital?” mit Otto Lüdemann (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg), Markus Jensch (Abstract) und Stefan Schneider.
Quelle: Dokumentation des BIEN-Kongresses 2012. Der 14. Kongress des Basic Income Earth Network (BIEN) fand vom 14. bis zum 16. September 2012 im Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn bei München statt. Alle zwei Jahre kommen Forschende, WissenschaftlerInnen, politische EntscheidungsträgerInnen und PolitikerInnen aus verschiedenen Teilen der Welt zusammen, um Möglichkeiten für die Förderung und Umsetzung eines elementaren Prinzip der sozialen Gerechtigkeit zu diskutieren: das bedingungslosen Grundeinkommen.
Was heisst “Überbewertung ökonomsicher Tätigkeit”? Das Grundeinkommen will noch nichts anderes als die Teilhabe an den Produkten der ökonomischen Tätigkeit. Ohne ökonomische Tätigkeit gibt es keine Kosten und damit nichts, was man mit einem Grundeinkommen anfangen könnte.
Bei der ganzen Verteilungs- und Gerechtigkeitsdiskussion geht es immer nur um Privathaushalte, denn Unternehemen verbrauchen keine Konsumgüter, um deren Verteilung es also geht.
Wenn also etwas zentralen Zielen des bges zuweiderläuft, dann ist des der Artikel hier.
Grundeinkommen heisst Teilhabe am Konsum, also ist es am logischsten, den Konsum zu besteuern!
Ich möchte den Kommentar von Stefan Bürk, dem ich vollkommen zustimme noch ergänzen, denn alle Steuern und Abgaben sind letztendlich in den Preisen enthalten, auch die der Einkommensteuern aller an der Herstellung eines Produktes beteiligten.
Natürlich ist es eine wichtige Frage, wie mit den aus dem alten System heraus entstandenen Vermögen umgegangen werden soll. Hier wird ausgeblendet, dass diesen Vermögen aus der Vergangenheit durch eine Vermögenssteuer überhaupt nicht beizukommen ist. Wenn deutlich wird, wie die Vermögen heute entstehen, wird auch deutlich welche Hilfe uns die Konsumbesteuerung bietet um die weitere Vermögensanhäufung zu unterbinden. Welche Möglichkeiten die Konsumbesteuerung bezüglich der entstandenen Vermögen bietet, möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten, da ich dazu noch am Sammeln bin. Ich kann nur so viel verraten: es ist einfacher als der derzeitige Versuch, den Vermögen hinterherzurennen, um diesen Bereich irgendwie zu bändigen. Sobald ich damit fertig bin, werde ich es in den unten stehenden Blog setzen.
Die Besteuerung von Investitionen ist das unsinnigste, was überhaupt gedacht werden kann. Wenn wir allein an die Energiewende denken: hier sind enorme Aufwendungen notwendig, die das Projekt gerade durch den enormen Investitionsaufwand scheitern lassen. Und dann noch Besteuern….?! Durch eine Konsumbesteuerung und dem Grundeinkommen würde die Energiewende nur noch die Hälfte an Investitionsbedarf benötigen. Da die Investitionen über Kredite finanziert werden, bedeutet dies an dieser Stelle schon mal weniger Zinsen! Dies als kurzer Hinweis. Wer mehr dazu erfahren möchte kann auf dieser Seite mehr dazu finden. http://grundeinkommen-konsumsteuer.de/grundeinkommen/die-vorteile/
Schmunzel, aber es ist einfach kontraproduktiv zum bGE, das den Konsum ankurbeln soll, den Konsum zu besteuern !
Das bGE kann nur durch Besteuerung der Einkommen finanziert werden, also von denen, die viel am Konsum verdienen. Und das erreicht man mit einem Freibetrag Prokopfeinkommen, so dass dann 90 % MEHR Netto ALS Brutto haben und nur 10 % das bGE finanzieren !
“denn alle Steuern und Abgaben sind letztendlich in den Preisen enthalten, auch die der Einkommensteuern aller an der Herstellung eines Produktes beteiligten.”
Das ist eber völlig sachfremd, in den Produkten sind die Gütersteuern und die Einkommen eingepreist, aber nicht die Einkommensteuern selbst !
Die effektive Einkommensteuer seiner Mitarbeiter kennt KEIN Unternehmer !