Der Begriff der Arbeit erweitert sich. Neues tut Not an Universitäten und Schulen, in der Politik ohnehin, für die Rolle des Künstlers auch. Das Reden von einer pädagogischen Begabung an den Schulen sei Unsinn. Es brauche Menschen mit Leidenschaft und einer Mission.
Die abhängige Arbeit nach Vorgaben minimiert sich. Was zunimmt ist die selbst bestimmte Arbeit, schöpferische Arbeit. Adriene Goehler ist der lebende Bericht einer werdenden, sich in vielen Beispielen durchringenden Gesellschaft der Kreativen. Sie ist eine leidenschaftliche Streiterin für die Kulturgesellschaft. Unter dem Veranstaltungstitel „Grundeinkommen – ein Zeitspiegel“ stellte sie in Basel ihr Buch „Verflüssigungen“ vor und begründet darin auch das bedingungslose Grundeinkommen.
„Verflüssigungen“ soll heißen: die verkrusteten, starren Verhaltensmuster und Grenzen zwischen Fachzuschreibungen und Ressorts gehen in den Austausch, Wechsel auch zwischen verschiedenen Arbeiten in einer Biografie, zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit, Arbeit mit anderen und alleine.
Adriene Goehler war Präsidentin an der Hochschule der Künste in Hamburg, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin und Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds.