An zwei Orten in Südamerika und Afrika wird das Grundeinkommen bereits getestet. Die UN-Kommission für soziale Entwicklung hat das Projekt in Otjivero bereits als „Best-Practice“-Beispiel bezeichnet. In Brasilien steht das Recht darauf sogar in der Verfassung.
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Die Folgen sind erstaunlich. Besonders in Entwicklungsländern sind an Bedingungen geknüpfte Sozialtransfers sehr schwer umsetzbar, bedingungslose “Social Cash Transfers” können hier Abhilfe schaffen und ein Modell der Zukunft sein. Sie können Einkommensungleichheit mildern, Armut wirksam bekämpfen und die Menschen zu Initiative befähigen.
Wenn sie Lebensmittel, Medikamente, Kleidung und Schulgeld bezahlt haben, ist für die meisten Menschen im brasilianischen Dorf Quatinga Velho und in den namibischen Siedlungen Otjivero und Omitara fast nichts mehr übrig. Aber anders als die Bewohner ihrer Nachbargemeinden brauchen sie nicht mehr hungern. Denn in Quatinga Velho und den zwei namibischen Gemeinden wird seit einigen Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen gezahlt.
Eine Frau kaufte sich Hühner und verkaufte die Eier, andere fuhren von dem Geld in die Stadt und besorgten Stoffreste, aus denen sie Kleider nähten. Ein Mann begann Ziegelsteine zu backen. So berichtete es der Spiegel. Im Jahresbericht für das Projekt steht, dass mehr Menschen Arztgebühren bezahlten und die Polizei weniger Diebstähle vermeldete.
In Quatinga Velho würden Häuser repariert und Medikamente gekauft. Arbeiter legten ihr Geld zusammen und finanzierten damit einen Bus, mit dem sie auf die Plantagen in den Nachbarstädten fahren können. Die Initiatoren beobachteten auch, dass sich die Menschen untereinander mehr halfen. Sie diskutierten die Probleme der Gemeinde und wurden selbstbewusster.
Lesen sie dazu auch den Beitrag “Modellversuche in Brasilien und Namibia” aus der Süddeutschen Zeitung bzw. den Beitrag “Ohne Druck von unten klappt es nicht” von Herbert Jauch auf grundeinkommen.de.