Birnbaum überdenkt Grundeinkommen: Soziale Gerechtigkeit, Liberalismus und die Forderung nach Gleichheit. Video-Dokumentation des BIEN-2012-Workshops 23 zum Thema “Birnbaum überdenkt Grundeinkommen: Soziale Gerechtigkeit, Liberalismus und die Forderung nach Gleichheit” mit David Casassas (BIEN-Exekutivkomitee), Claus Offe (BIEN-Ehrenpräsident), Carole Pateman (Department of Political Science, University of California) und Simon Birnbaum (Stockholm University).
“Derzeit werden auf der Erde jährlich Nahrungsmittel zur Ernährung von zwölf Milliarden Menschen geerntet, während gleichzeitig eine Milliarde von fast sieben Milliarden Menschen hungern. Der Welthunger ist nicht gott- oder naturgegeben und nicht durch die Knappheit an Nahrungsmitteln verursacht, wie häufig angenommen wird. Er ist menschengemacht!”
“Wie kommen wir im Rahmen einer weltweiten Klimapolitik dazu, dass jedem Menschen der ihm als Miteigentümer am Weltgemeinschaftsgut Atmosphäre (MERKEL 2007) zustehende Anteil daran beziehungsweise an dessen ökonomischen Wert zukommt?”
“Alle Kosten der Wertschöpfung, und damit auch die des Klimaschutzes, werden von den Verbrauchern getragen („bezahlt“). Ihnen steht damit – aus den Einnahmen aus dem „Verkauf“ der Rechte zur Nutzung der Atmosphäre – eine Entschädigung für ihre Mehrkosten zu.” (aus Klimaschutz und Ernährungssicherheit Ein globaler ordnungspolitischer Ansatz zur Nutzung der Atmosphäre als Weltgemeinschaftsgut, PDF)
Video-Dokumentation des BIEN-2012-Workshops 39 zum Thema “Ökologie, Ernährungssicherheit und Grundeinkommen” mit Harald Orthaber (Initiative Zivilgesellschaft, Wien, PDF) und Ludwig Micheler (Fronhausen, PDF).
Wie müsste ein soziales Sicherungssystem ausgestaltet sein, das Frauen und Männern eine eigenständige Existenzsicherung ermöglichte? Was gehört zu einem Sozialsystem, das Emanzipation und Geschlechtergerechtigkeit fördert?
Video-Dokumentation des BIEN-2012-Workshops 10 zum Thema “Geschlechtergerechtigkeit und feministische Perspektive” mit Margit Appel (Netzwerk Grundeinkommen Österreich), Eun Sil Bark-Yi (Seoul, Südkorea) und Kaori Katada (Assistenzprofessor, Saitama Prefectural University, Saitama, Japan, PDF).
Video-Dokumentation des BIEN-2012-Panel 18 zum Thema “vom bedingten Social Cash Transfer zum unbedingten Grundeinkommen” mit Luis Henrique da Silva Paiva (Staatssekretär im Ministerium für soziale Entwicklung, Brasilien, PDF), Bruna Augusto Perreira (ReCivitas, São Paulo, Brasilien), Rolf Künnemann (Human Rights Director, FIAN International, Heidelberg, Deutschland) und Eduardo Suplicy (PhD in Wirtschaftswissenschaften, Senator, BIEN-Ehrenpräsident, Professor für Management an der Fundação Getúlio Vargas, São Paulo, Brasilien).
Mit der Arbeitsgruppe Grundeinkommen im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, die den Stand initiierte und zusammen mit uns betreute, wurde eine Postkarte entwickelt und auf dem Kirchentag verteilt. Reißenden Absatz fanden die Handzettel für die Europäische Bürgerinitiative Grundeinkommen.
Parallel zum Kirchentag hat man sich in Hamburg, auf St. Pauli, in den Fliegenden Bauten, zum 5. Humanistentag getroffen. Unter dem Motto „Gut – ohne Gott“ haben sich 400 – 500 TeilnehmerInnen zusammen gefunden. Neben deutlicher Kirchenkritik war aber auch Zeit für den eigentlichen Anspruch des Humanistentags – eine wissenschaftliche Herangehensweise an unser gesellschaftliches Zusammenleben.
Ein Grundeinkommensstand war im Saal so platziert, dass alle Blicke sofort auf das Roll-Up „Grundeinkommen – für alle“ fielen. Am Samstagmittag wurde das Grundeinkommen auf der Bühne vorgestellt. Kritisiert wurde, passend zur Stimmung auf dem Humanistentag, die ursprünglich protestantisch-kapitalistische Ethik, die nach Max Weber die Arbeit zum reinen Selbstzweck erhoben hat. Dass sich diese Ethik bis heute gehalten hat, während gesamtgesellschaftlich immer weniger Erwerbsarbeit geleistet wird, ist eine Gefahr für die Basis, auf der unsere Gesellschaft aufgebaut ist.
Diese Gesellschaft durch ein bedingungsloses Grundeinkommen menschlicher zu gestalten, war bereits Anspruch großer Humanisten wie bspw. Erich Fromm. In der anschließenden Diskussion mit der Fernsehmoderatorin Angelika Kalwass und dem Publikum kam zwar die übliche Frage, wie das finanziert werden solle, aber die Aussage, dass keiner mehr arbeiten würde, blieb nach dem Vortrag über die Arbeitsethik aus.